Vereinsgeschichte

Fast 100 Jahre Mandolinenorchester Hennef-Kurscheid 1924 e.V.

Die Gründung

Seit fast 100 Jahren erklingt Zupfmusik in Hennef. Dieses Jubiläum erfüllt das Mandolinenorchester Hennef-Kurscheid mit Stolz. Schließlich gehören unsere Vereinsgründer zu den Pionieren unserer Zupfmusik. 1924 gründete Eduard Höhner und sein Bruder Karl in ihrem Elternhaus in Hennef-Kurscheid  den Wanderclub „Heimatklänge“ Kurscheid und Umgebung. Liebe zur Natur und zur Heimat, Pflege des Wandersports, des Gesangs und der Zupfmusik waren die Ziele des jungen Vereins. In einheitlicher Kleidung wanderten die jungen Leute mit wehendem Wimpel und klingendem Spiel in die engere und weitere Heimat.

Der Neubeginn

Mit Beginn des 2. Weltkriegs kam das Vereinsleben zum erliegen. Der Neuanfang wurde 1947 vollbracht. Es fanden sich noch genügend Instrumente und so konnten die Proben sofort wieder aufgenommen werden. Nach dem Kriege war ein neuer Zeitgeist entstanden. Niemand dachte mehr an Wanderungen und Wanderfahrten. Die musikalische Weiterentwicklung stand im Vordergrund. Dirigenten, wie Peter Zens, Franz Borsari, Wilhelm Breuer, Hermann Willnecker oder Rudolf Steinbüchel setzten Maßstäbe.

Die Neuorientierung

Mit Rudolf Steinbüchel  gelang dem Orchester endgültig der Wandel zur konzertanten Zupfmusik. Von 1968 bis 1982 leitete er das Orchester und vollbrachte mit ihm eine bemerkenswerte musikalische Fortentwicklung. Auch in der Vereinsführung vollzog sich ein erheblicher Wandel; nachdem 1965 der bisherige Vorsitzende und Vereinsgründer Eduard Höhner nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stand, lag die Vereinsführung abwechselnd bei Heinrich Kraus, Wolfgang Trojan und von 1973 bis 1990 bei Josef Hochstetter. Auf seine Initiative geht die Neugründung einer Schülergruppe zurück. Er hatte erkannt, dass ein ländlicher Musikverein nur dann eine Chance zum Überleben hat, wenn der Spielernachwuchs gesichert ist. Diese Entscheidung, wie auch die musikalische Leistung Rudolf Steinbüchels, sind der Grundstock unseres heutigen Erfolges. 1978 vollbrachten Verein und Orchester dank einer Initiative von Norbert Kaufmann mit der Ausrichtung des Bundesmusikfester unter Schirmherrschaft des damaligen Bonner Oberbürgermeisters eine Glanzleistung:  Mehr als 40 Zupforchester und Ensembles aus Japan, Österreich, der Schweiz, den USA und der Bundesrepublik stellten sich in 12 Konzerten in Bonn, Hennef und Umgebung in der Zeit vom 04. bis 07. Mai 1978 vor. Die damalige Leistung des Orchesters beschrieb der Bonner Generalanzeiger am 06.05.1978 wie folgt: „Von Laienmusik wagte man gar nicht zu sprechen angesichts der brillanten Darbietung, mit denen das Mandolinenorchester Hennef-Kurscheid unter der Leitung von Rudolf Steinbüchel das Internationale Musikfest auf der Godesburg einleitete“.

Die Erfolge

Von 1983 bis 2007 lag die musikalische Leitung des Orchesters in den Händen von Albert Seibert. Er hat in dieser Zeit das hohe spielerische Niveau weiter ausgebaut und stetig neue Impulse vermittelt. Nach und nach gelang es ihm, bei Orchester und Publikum ein neues Programmkonzept durchzusetzen. Der Weg führte zu Neukompositionen für Zupfmusik wie aber auch zu vermehrter Rückbesinnung auf die Zupfmusik der Barockzeit. Noch heute besteht das Repertoire aus anspruchsvoller moderner Originalzupfmusik, Bearbeitungen von Werken der Romantik, Begleitmusik für Chöre und Gesang.  Die eigenen Konzerte des Erwachsenenorchesters sind mittlerweile eine feste Größe im Kulturleben der Stadt Hennef. Die Vereinsführung  lag von 1990 bis 2012 in den Händen von Hans Witzmann, der mit viel Einfühlungsvermögen, organisatorisches Geschick und großem persönlichen Engagement die Entwicklung des Vereins mit beeinflusst hat.

Aktuell

Seit 2007 liegt die musikalische Leitung des Orchesters bei Elke Limbach, die mit großem Talent, Können und herausragender Professionalität das Orchester permanent fordert und sowohl Spieler als auch Zuhörer immer wieder begeistert.

Bei der Programmgestaltung werden ausschließlich Originalwerke und stilgerechte Arrangements für Zupforchester ausgewählt, die den Zuhörern regelmäßig in Kirchenkonzerten dargeboten werden. Themenkonzerte in der Stadt Hennef runden die musikalische Bandbreite ab. Vor neuer Literatur schreckt das Orchester nicht zurück und genießt auch die besondere Herausforderung von zeitgenössischen Komponisten. Die vielen Städtepartnerschaften der Stadt Hennef ermöglichen regelmäßig internationale Auftritte und einen regen musikalischen Austausch.  Auch werden alle zwei Jahre Konzertreisen unternommen.  Die letzten Reisen gingen nach Holland, Norddeutschland, England, Tschechien und Ungarn.

Besonderen Wert wird auf die Förderung von Nachwuchs gelegt. Durch die Ausbildung zahlreicher Schüler auf höchstem Niveau in der Musikschule von Elke Limbach kann der Verein frohen Mutes in die Zukunft schauen. Den vielen jungen Spielern wird parallmit dem Jugendzupforchester „pizzicato“ ein erster Einstieg in das Orchesterspiel und später ein nahtloser Übergang in das Erwachsenenorchester ermöglicht. Mit Selbstverständlichkeit werden auch weiterführende BDZ-Lehrgänge und Ferienfreizeiten des LJZO NRW bezuschusst. So auch ein Mentorenkurs in der Landesakademie Rheinland-Pfalz, an dem drei Schülerinnen mit großem Erfolg teilgenommen haben. Eine dieser Mentorinnen – Eva Pischel – hat 2012 die Leitung des Jugendzupforchesters mit Beratung und Begleitung durch Elke Limbach übernommen.

So zählt der Verein heute ca. 130 Mitglieder; davon wirken etwa 35 Mitglieder aktiv in den verschiedenen Ensembles (Erwachsenenorchester und Jugendzupforchester) mit.

Schreibe einen Kommentar